Politische Kultur: Unterschied zwischen den Versionen

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In der Studie „The Civic Culture“ (Almond/Verba 1963) wurden <I>fünf Länder</I> untersucht: USA und Großbritannien mit längerer demokratischer Tradition, Italien und Deutschland, in denen die Demokratie zusammengebrochen war, und Mexiko als junge Demokratie im Aufbau. In Anlehnung an die Sozialpsychologie wurden kognitive, affektive und evaluative Komponenten von Einstellungen berücksichtigt. Im Hinblick auf Politik unterschieden die Forscher das politische System als Ganzes (z.&nbsp;B. Nation, Regime-Typus), den Input- (z.&nbsp;B. Interessengruppen, Parteien) sowie den Output-Prozess (z.&nbsp;B. Regierung, Parlament) und deren Institutionen und Akteure sowie den Bürger selbst als politischen Akteur (z.&nbsp;B. Vorstellungen zu Bürgerpflichten und -rechten, subjektive politische Kompetenz). Auf dieser Grundlage entwickelten sie eine <I>Typologie politischer Orientierungen</I>, bei der allerdings neben jenen vier Analyseobjekten nur danach differenziert wurde, ob (eher positive) Orientierungen vorhanden waren oder nicht; die drei Komponenten von Einstellungen spielten hierfür keine systematische Rolle. Als wichtigste Idealtypen wurden definiert: <I>Parochialkultur</I>, gekennzeichnet durch das Fehlen nahezu jeglicher politischer Orientierungen (d.&nbsp;h. die Mitglieder sind sich ihrer politischen Gemeinschaft nicht bewusst und entwickeln folglich auch keine weiteren Einstellungen zu ihr); <I>Untertanenkultur</I>, in der die Bürger durchaus den Output bewerten und primär passive Folgebereitschaft zeigen (sowohl gegenüber dem System als ganzem als auch gegenüber den politischen [[Autorität|Autoritäten]]), aber ihre Inputmöglichkeiten nicht nutzen und sich selbst nicht als politische Akteure ansehen; und eine <I>Partizipationskultur</I>, die in allen Kategorien positive Orientierungen aufweist (d.&nbsp;h.: die Bürger haben auch ein ausgeprägtes politisches Selbstbewusstsein, kennen die Inputstrukturen und sind jederzeit bereit, sie zu nutzen). Als Beispiele für die Parochialkultur wurden afrikanische Stammesgesellschaften genannt; Deutschland und Italien der 1950/60er Jahre wurden als Untertanenkulturen klassifiziert; und Mexiko galt als Misch-Typus zwischen parochialer und partizipativer Kultur. Eine reine Partizipationskultur wurde nicht aufgefunden und ohnehin von den Autoren eher skeptisch betrachtet, da sie befürchteten, dass permanentes Beteiligungsbegehren aller Bürger die demokratischen Institutionen überlasten würde. Vielmehr bezeichneten sie den Mischtypus der <I>Civic Culture</I> (Staatsbürgerkultur), gekennzeichnet durch ein Amalgam aus allen Elementen im Individuum, als optimal für liberale Demokratien. Diesen Mischtypus identifizierten sie in den USA und in Großbritannien. Weil davon ausgegangen wurde, dass politische Grundorientierungen während der {{ #staatslexikon_articlemissing: Sozialisation | Sozialisation }} in Kindheit und Jugend durch Eltern und gesellschaftliche Rahmenbedingungen erworben und danach weitgehend beibehalten werden, folgerten die Autoren, dass es sich bei den Untertanenkulturen in Italien und Deutschland um tradierte Orientierungen handle, die mitverantwortlich für die vormalige Transformation jener – kurzlebigen – Demokratien in [[Faschismus]] und [[Nationalsozialismus]] waren.
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In der Studie „The Civic Culture“ (Almond/Verba 1963) wurden <I>fünf Länder</I> untersucht: USA und Großbritannien mit längerer demokratischer Tradition, Italien und Deutschland, in denen die Demokratie zusammengebrochen war, und Mexiko als junge Demokratie im Aufbau. In Anlehnung an die Sozialpsychologie wurden kognitive, affektive und evaluative Komponenten von Einstellungen berücksichtigt. Im Hinblick auf Politik unterschieden die Forscher das politische System als Ganzes (z.&nbsp;B. Nation, Regime-Typus), den Input- (z.&nbsp;B. Interessengruppen, Parteien) sowie den Output-Prozess (z.&nbsp;B. Regierung, Parlament) und deren Institutionen und Akteure sowie den Bürger selbst als politischen Akteur (z.&nbsp;B. Vorstellungen zu Bürgerpflichten und -rechten, subjektive politische Kompetenz). Auf dieser Grundlage entwickelten sie eine <I>Typologie politischer Orientierungen</I>, bei der allerdings neben jenen vier Analyseobjekten nur danach differenziert wurde, ob (eher positive) Orientierungen vorhanden waren oder nicht; die drei Komponenten von Einstellungen spielten hierfür keine systematische Rolle. Als wichtigste Idealtypen wurden definiert: <I>Parochialkultur</I>, gekennzeichnet durch das Fehlen nahezu jeglicher politischer Orientierungen (d.&nbsp;h. die Mitglieder sind sich ihrer politischen Gemeinschaft nicht bewusst und entwickeln folglich auch keine weiteren Einstellungen zu ihr); <I>Untertanenkultur</I>, in der die Bürger durchaus den Output bewerten und primär passive Folgebereitschaft zeigen (sowohl gegenüber dem System als ganzem als auch gegenüber den politischen [[Autorität|Autoritäten]]), aber ihre Inputmöglichkeiten nicht nutzen und sich selbst nicht als politische Akteure ansehen; und eine <I>Partizipationskultur</I>, die in allen Kategorien positive Orientierungen aufweist (d.&nbsp;h.: die Bürger haben auch ein ausgeprägtes politisches Selbstbewusstsein, kennen die Inputstrukturen und sind jederzeit bereit, sie zu nutzen). Als Beispiele für die Parochialkultur wurden afrikanische Stammesgesellschaften genannt; Deutschland und Italien der 1950/60er Jahre wurden als Untertanenkulturen klassifiziert; und Mexiko galt als Misch-Typus zwischen parochialer und partizipativer Kultur. Eine reine Partizipationskultur wurde nicht aufgefunden und ohnehin von den Autoren eher skeptisch betrachtet, da sie befürchteten, dass permanentes Beteiligungsbegehren aller Bürger die demokratischen Institutionen überlasten würde. Vielmehr bezeichneten sie den Mischtypus der <I>Civic Culture</I> (Staatsbürgerkultur), gekennzeichnet durch ein Amalgam aus allen Elementen im Individuum, als optimal für liberale Demokratien. Diesen Mischtypus identifizierten sie in den USA und in Großbritannien. Weil davon ausgegangen wurde, dass politische Grundorientierungen während der [[Sozialisation]] in Kindheit und Jugend durch Eltern und gesellschaftliche Rahmenbedingungen erworben und danach weitgehend beibehalten werden, folgerten die Autoren, dass es sich bei den Untertanenkulturen in Italien und Deutschland um tradierte Orientierungen handle, die mitverantwortlich für die vormalige Transformation jener – kurzlebigen – Demokratien in [[Faschismus]] und [[Nationalsozialismus]] waren.
 
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In der BRD wurde das Konzept der p.n K. von der Politkwissenschaft zunächst kaum beachtet und rief bei den überwiegend hermeneutisch arbeitenden Wissenschaftlern ansonsten Ablehnung hervor. Mit der Zeit verbreitete sich der Ansatz jedoch (vgl. etwa die Gründung des DVPW-Arbeitskreises Politische Kultur), erfuhr gleichzeitig aber auch erhebliche <I>Kritiken</I> (s. dazu das PVS-Sonderheft 12, 1981). Eine der wichtigsten war der Vorwurf normativer Voreingenommenheit, der sich daran festmachte, dass die Autoren von „The Civic Culture“ (Almond/Verba 1963) ihre anglo-amerikanische Heimatkultur zum Vorbild erhoben hatten und deutliche Skepsis gegenüber stärkerer [[Partizipation]] zeigten. Die Kritiker sahen darin Konservativismus, verknüpft mit Missionarismus. Weniger überzeugend war der Vorwurf, der Ansatz sei ausschließlich auf die dominante p.&nbsp;K. gerichtet und ignoriere Sub- und Gegenkulturen. Eine zweite Art von Kritiken artikulierte ein alternatives Verständnis von p.r K. als einem Tiefenphänomen, das nicht an Einstellungen der Bevölkerung zu verankern sei, sondern eher an solchen Vorstellungen, wie sie etwa in {{ #staatslexikon_articlemissing: Symbolen | Symbol }} zum Ausdruck kommen (bes. Rohe 1994). Solche alternativen Verständnisse führten jedoch zu einer erheblichen Ausfaserung des Konzepts (Kaase 1983). Eine der schärfsten Kritiken war allerdings, der Ansatz sei nicht in der Lage nachzuweisen, dass Orientierungen der Bevölkerung für Funktionsweise und Bestand politischer Systeme von Bedeutung seien – eine Kritik, die im Vergleich zu anderen Ansätzen der Politikwissenschaft nicht nur überzogen war, sondern inzwischen auch vielfach entkräftet wurde (z.&nbsp;B. Putnam 1993, Inglehart 1997).
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In der BRD wurde das Konzept der p.n K. von der Politkwissenschaft zunächst kaum beachtet und rief bei den überwiegend hermeneutisch arbeitenden Wissenschaftlern ansonsten Ablehnung hervor. Mit der Zeit verbreitete sich der Ansatz jedoch (vgl. etwa die Gründung des DVPW-Arbeitskreises Politische Kultur), erfuhr gleichzeitig aber auch erhebliche <I>Kritiken</I> (s. dazu das PVS-Sonderheft 12, 1981). Eine der wichtigsten war der Vorwurf normativer Voreingenommenheit, der sich daran festmachte, dass die Autoren von „The Civic Culture“ (Almond/Verba 1963) ihre anglo-amerikanische Heimatkultur zum Vorbild erhoben hatten und deutliche Skepsis gegenüber stärkerer [[Partizipation]] zeigten. Die Kritiker sahen darin Konservativismus, verknüpft mit Missionarismus. Weniger überzeugend war der Vorwurf, der Ansatz sei ausschließlich auf die dominante p.&nbsp;K. gerichtet und ignoriere Sub- und Gegenkulturen. Eine zweite Art von Kritiken artikulierte ein alternatives Verständnis von p.r K. als einem Tiefenphänomen, das nicht an Einstellungen der Bevölkerung zu verankern sei, sondern eher an solchen Vorstellungen, wie sie etwa in [[Symbol|Symbolen]] zum Ausdruck kommen (bes. Rohe 1994). Solche alternativen Verständnisse führten jedoch zu einer erheblichen Ausfaserung des Konzepts (Kaase 1983). Eine der schärfsten Kritiken war allerdings, der Ansatz sei nicht in der Lage nachzuweisen, dass Orientierungen der Bevölkerung für Funktionsweise und Bestand politischer Systeme von Bedeutung seien – eine Kritik, die im Vergleich zu anderen Ansätzen der Politikwissenschaft nicht nur überzogen war, sondern inzwischen auch vielfach entkräftet wurde (z.&nbsp;B. Putnam 1993, Inglehart 1997).
 
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Mit der <I>Untertanenkultur</I> verband sich die Befürchtung, es würde sich um eine Schönwetterdemokratie, bedingt durch das Wirtschaftswunder, handeln und mit ökonomischen Rückschlägen würde die Bevölkerung ihren permissiven [[Konsens]] aufkündigen (Greiffenhagen/Greiffenhagen 1980). Jedoch war schon bald die Rede von einer weitgehend stabilisierten demokratischen Kultur (z.&nbsp;B. Conradt 1980). Wie in anderen westlichen Demokratien entwickelten sich seit Ende der 1960er Jahre vor dem Hintergrund eines {{ #staatslexikon_articlemissing: Wertewandels | Wertewandel }} Studentenunruhen ({{ #staatslexikon_articlemissing: Studentenbewegungen | Studentenbewegungen }}) und damit eine <I>Gegenkultur des Protestes</I>, die in den Folgejahren jedoch v.&nbsp;a. <I>kritisch-loyale partizipative Orientierungen</I> in der breiten Bevölkerung förderte (z.&nbsp;B. die Beiträge in Berg-Schlosser/Rytlewski 1993). Mit <I>Herstellung der [[Deutsche Einheit|Deutschen Einheit]] 1990</I> kam die Befürchtung eines nationalistischen Rückfalls der Deutschen auf sowie Fragen nach der Kongruenz einer im {{ #staatslexikon_articlemissing: Sozialismus | Sozialismus }} sozialisierten Bevölkerung mit der westdeutsch geprägten Demokratie. Während es in beiden Landesteilen nicht zu expandierendem [[Nationalismus]] kam (vgl. Westle 1999), so zeigten sich doch Folgen der Sozialisation, aber auch des Umbruchs selbst in Ostdeutschland, damit verknüpfter Unsicherheiten sowie einer sich nur schleppend verbessernden sozio-ökonomischen Lage bei zunächst erheblich überhöhten Erwartungen und Deprivations- sowie Kolonialisierungsgefühlen gegenüber den Westdeutschen. Dies verstärkte politisch-kulturelle Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen und nährte Skepsis zur inneren Einheit. Vorstellungen zu [[Demokratie]] sind im Osten nach wie vor stärker paternalistisch und direktdemokratisch geprägt, teils mit nostalgischer Sozialismus-Wehmut versetzt. Insgesamt haben sich die beiden Landesteile aber insb. in den jüngeren Generationen inzwischen einander angenähert. Eine problematische Entwicklung zeichnet sich jedoch infolge der verstärkten Schere zwischen Reich und Arm in Deutschland ab. So weist die Bevölkerung in ökonomisch und politisch marginalisierten Stadtteilen (große Armut, geringe Bildung, hohe Migrantenanteile, kaum Engagement der Medien und der Parteien) zunehmend <I>parochiale Orientierungen</I> auf, d.&nbsp;h. sie sind nicht explizit demokratiefeindlich, sondern indifferent und uninteressiert, was sich bereits in sehr niedriger Wahlbeteiligung niedergeschlagen hat (z.&nbsp;B. die Beiträge in Campbell/Conradt 2015).
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Mit der <I>Untertanenkultur</I> verband sich die Befürchtung, es würde sich um eine Schönwetterdemokratie, bedingt durch das Wirtschaftswunder, handeln und mit ökonomischen Rückschlägen würde die Bevölkerung ihren permissiven [[Konsens]] aufkündigen (Greiffenhagen/Greiffenhagen 1980). Jedoch war schon bald die Rede von einer weitgehend stabilisierten demokratischen Kultur (z.&nbsp;B. Conradt 1980). Wie in anderen westlichen Demokratien entwickelten sich seit Ende der 1960er Jahre vor dem Hintergrund eines [[Wertewandel|Wertewandels]] Studentenunruhen ([[Studentenbewegungen]]) und damit eine <I>Gegenkultur des Protestes</I>, die in den Folgejahren jedoch v.&nbsp;a. <I>kritisch-loyale partizipative Orientierungen</I> in der breiten Bevölkerung förderte (z.&nbsp;B. die Beiträge in Berg-Schlosser/Rytlewski 1993). Mit <I>Herstellung der [[Deutsche Einheit|Deutschen Einheit]] 1990</I> kam die Befürchtung eines nationalistischen Rückfalls der Deutschen auf sowie Fragen nach der Kongruenz einer im [[Sozialismus]] sozialisierten Bevölkerung mit der westdeutsch geprägten Demokratie. Während es in beiden Landesteilen nicht zu expandierendem [[Nationalismus]] kam (vgl. Westle 1999), so zeigten sich doch Folgen der Sozialisation, aber auch des Umbruchs selbst in Ostdeutschland, damit verknüpfter Unsicherheiten sowie einer sich nur schleppend verbessernden sozio-ökonomischen Lage bei zunächst erheblich überhöhten Erwartungen und Deprivations- sowie Kolonialisierungsgefühlen gegenüber den Westdeutschen. Dies verstärkte politisch-kulturelle Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen und nährte Skepsis zur inneren Einheit. Vorstellungen zu [[Demokratie]] sind im Osten nach wie vor stärker paternalistisch und direktdemokratisch geprägt, teils mit nostalgischer Sozialismus-Wehmut versetzt. Insgesamt haben sich die beiden Landesteile aber insb. in den jüngeren Generationen inzwischen einander angenähert. Eine problematische Entwicklung zeichnet sich jedoch infolge der verstärkten Schere zwischen Reich und Arm in Deutschland ab. So weist die Bevölkerung in ökonomisch und politisch marginalisierten Stadtteilen (große Armut, geringe Bildung, hohe Migrantenanteile, kaum Engagement der Medien und der Parteien) zunehmend <I>parochiale Orientierungen</I> auf, d.&nbsp;h. sie sind nicht explizit demokratiefeindlich, sondern indifferent und uninteressiert, was sich bereits in sehr niedriger Wahlbeteiligung niedergeschlagen hat (z.&nbsp;B. die Beiträge in Campbell/Conradt 2015).
 
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In jüngerer Zeit lassen sich einige relevante neue Forschungsfelder benennen: So wurde die vernachlässigte Forschung zu [[Politische Sozialisation|<I>politischer Sozialisation]]</I> im Kindesalter aufgenommen (z.&nbsp;B. van Deth u.&nbsp;a. 2007). Seit den 1990ern ließen die <I>Transformationen in Osteuropa</I> ({{ #staatslexikon_articlemissing: Systemtransformation | Systemtransformation }}) erneut die Fragen aufkommen, ob und wie Menschen ohne demokratische Sozialisation eine Demokratie aufbauen und erhalten können, welches Verständnis von Politik sie haben und wie sie ggf. westliche Demokratieverständnisse und Institutionendesigns verändern (im Überblick z.&nbsp;B. Pollack u.&nbsp;a. 2003, Klingemann/Fuchs/Zielonka 2006). Im Rahmen der [[Europäische Union (EU)|<I>EU]]</I> stellt sich seit längerem die bislang empirisch nicht hinreichend beantwortete Frage, inwieweit Bevölkerungen mit unterschiedlicher allg.er K. eine gemeinsame p. K. entwickeln können, die eine Demokratisierung auf EU-Ebene erlaubt (Habermas 1991). Die politisch-kulturellen Langzeitfolgen der durch zunehmende <I>Flucht und Arbeitsmigration</I> ([[Migration]]) aus nicht-demokratischen Staaten in westliche Demokratien erfolgenden Veränderungen des Demos dieser Staaten sind bislang noch kaum absehbar. Dies betrifft einerseits die Orientierungen der Immigranten (z.&nbsp;B. Raschke/Westle 2017) und andererseits die der Einheimischen, unter denen teilweise Bedrohungsängste zu fremdenfeindlichem [[Populismus]] und Rechtsextremismus ([[Extremismus]]) beitragen. [[Globalisierung|<I>Globalisierung]], Transnationalität und Supranationalität</I> stellen zudem auch methodische Herausforderungen für die primär auf (nationale) einzelstaatliche politische Systeme gerichtete p. K.-Forschung dar.
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In jüngerer Zeit lassen sich einige relevante neue Forschungsfelder benennen: So wurde die vernachlässigte Forschung zu [[Politische Sozialisation|<I>politischer Sozialisation]]</I> im Kindesalter aufgenommen (z.&nbsp;B. van Deth u.&nbsp;a. 2007). Seit den 1990ern ließen die <I>Transformationen in Osteuropa</I> ([[Systemtransformation]]) erneut die Fragen aufkommen, ob und wie Menschen ohne demokratische Sozialisation eine Demokratie aufbauen und erhalten können, welches Verständnis von Politik sie haben und wie sie ggf. westliche Demokratieverständnisse und Institutionendesigns verändern (im Überblick z.&nbsp;B. Pollack u.&nbsp;a. 2003, Klingemann/Fuchs/Zielonka 2006). Im Rahmen der [[Europäische Union (EU)|<I>EU]]</I> stellt sich seit längerem die bislang empirisch nicht hinreichend beantwortete Frage, inwieweit Bevölkerungen mit unterschiedlicher allg.er K. eine gemeinsame p. K. entwickeln können, die eine Demokratisierung auf EU-Ebene erlaubt (Habermas 1991). Die politisch-kulturellen Langzeitfolgen der durch zunehmende <I>Flucht und Arbeitsmigration</I> ([[Migration]]) aus nicht-demokratischen Staaten in westliche Demokratien erfolgenden Veränderungen des Demos dieser Staaten sind bislang noch kaum absehbar. Dies betrifft einerseits die Orientierungen der Immigranten (z.&nbsp;B. Raschke/Westle 2017) und andererseits die der Einheimischen, unter denen teilweise Bedrohungsängste zu fremdenfeindlichem [[Populismus]] und Rechtsextremismus ([[Extremismus]]) beitragen. [[Globalisierung|<I>Globalisierung]], Transnationalität und Supranationalität</I> stellen zudem auch methodische Herausforderungen für die primär auf (nationale) einzelstaatliche politische Systeme gerichtete p. K.-Forschung dar.
 
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B. Westle: Politische Kultur, Version 14.08.2021, 13:00 Uhr, in: Staatslexikon<sup>8</sup> online, URL: {{fullurl:Politische Kultur}} (abgerufen: {{CURRENTDAY2}}.{{CURRENTMONTH}}.{{CURRENTYEAR}})
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B. Westle: Politische Kultur, Version 08.06.2022, 09:10 Uhr, in: Staatslexikon<sup>8</sup> online, URL: {{fullurl:Politische Kultur}} (abgerufen: {{CURRENTDAY2}}.{{CURRENTMONTH}}.{{CURRENTYEAR}})
 
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Version vom 8. Juni 2022, 09:17 Uhr

P. K. ist ein Analyse-Konzept der empirischen Politikforschung, das in Anlehnung an die den Forschungszweig begründende Studie „The Civic Culture“ (Almond/Verba 1963) die Orientierungen der Bevölkerung eines Staates gegenüber Politik umfasst und Verteilungsmuster dieser Orientierungen zu Typisierungen der p.n K. nutzt: „The political culture of a nation is the particular distribution of patterns of orientation toward political objects among the members of the nation“ (Almond/Verba 1963: 14 f.). Der Bezug auf die Bevölkerung war ein Novum in der bis dahin auf Institutionen und politische Eliten fokussierten Politikwissenschaft. Orientierungen der Bürger sind zwar ein Merkmal der Mikroebene; jedoch interessieren diese in der p.n K.-Forschung als aggregiertes Merkmal des Kollektivs. P. K. bildet dabei den Rahmen und die Vermittlung zwischen Individuum und politischen Institutionen. Die Grundhypothese des Ansatzes besagt, dass zwischen p.r K. und politischer Struktur (Gefüge der politischen Institutionen, Systemtypus) eine gewisse Kongruenz bestehen muss, um das Funktionieren und Überleben des politischen Systems zu gewährleisten. Ist keine Passfähigkeit gegeben, kommt es zu Funktionsdefiziten und Legitimitätskrisen bis hin zu Systemumbrüchen. P. K. wirkt dabei nicht unmittelbar als Determinante der Systemstabilität, sondern vermittelt über das politische Verhalten der Bevölkerung (p. K. „im weiteren Sinn“), das jedoch nicht als Bestandteil des Konzepts („im engeren Sinn“), sondern als Folge p.r K. konzipiert ist. Ferner ist p. K. nicht die einzige Determinante von Systemstabilität, denn auch andere Faktoren können auf diese wirken (z. B. Elitenverhalten, Militärputsche, Kriege).

1. Das Konzept nach Gabriel Almond und Sidney Verba

Die wichtigsten politischen Anlässe für das in den 1950er Jahren in den USA entwickelte Konzept waren Zusammenbrüche europäischer Demokratien in der Zwischenkriegszeit sowie Rückschläge beim Aufbau neuer Demokratien in ehemaligen Kolonialstaaten (Kolonialismus). Obwohl diese Länder ein demokratisches Institutionendesign aufwiesen, das sich kaum von dem etablierter Demokratien unterschied, zeigten sie erhebliche Funktionsdefizite und schlugen ohne externe Einwirkung in autoritäre Regime und Diktaturen um. Darunter waren sowohl vormoderne als auch hochindustrialisierte Länder. Folglich konnten weder der sozio-ökonomische Entwicklungsstand noch das politische Institutionengefüge dafür verantwortlich sein. Den entscheidenden Faktor vermuteten G. Almond und S. Verba vielmehr in der p.n K. jener Länder, d. h. in politischen Weltbildern, Wertvorstellungen und Einstellungen, an denen sich Urteile zur Politik verankern und aus denen politisches Verhalten resultiert. Daraus folgte die Frage, ob zwischen stabilen und instabilen Demokratien systematische Unterschiede der p.n K. bestanden, und umgekehrt die Vermutung, dass es zwischen Demokratien und anderen politischen Systemen entspr.e Unterschiede in deren p.r K. gäbe. Dies mündete auch in der Frage nach den politisch-kulturellen Voraussetzungen für den Aufbau von Demokratien in vormals nicht-demokratischen Staaten. Der Blick auf die Bevölkerung wurde zudem durch neue wissenschaftsinterne Entwicklungen gefördert. Dazu gehörten bes. systemtheoretische Konzepte, in denen die Ebene der Bevölkerung unverzichtbar zur Modellierung der Funktionsweise politischer Systeme als Input-Output-Prozess war. Weitere Faktoren bildeten der psychologische Behaviourismus sowie Ansätze der Sozialpsychologie zur Genese von Einstellungen. Schließlich förderte auch die Entwicklung der EDV-Technik, die erstmals eine effiziente Verarbeitung von Massendaten erlaubte, die Umfrageforschung (Demoskopie), welche als Methode ihrerseits im Mittelpunkt jener Studie stand.

In der Studie „The Civic Culture“ (Almond/Verba 1963) wurden fünf Länder untersucht: USA und Großbritannien mit längerer demokratischer Tradition, Italien und Deutschland, in denen die Demokratie zusammengebrochen war, und Mexiko als junge Demokratie im Aufbau. In Anlehnung an die Sozialpsychologie wurden kognitive, affektive und evaluative Komponenten von Einstellungen berücksichtigt. Im Hinblick auf Politik unterschieden die Forscher das politische System als Ganzes (z. B. Nation, Regime-Typus), den Input- (z. B. Interessengruppen, Parteien) sowie den Output-Prozess (z. B. Regierung, Parlament) und deren Institutionen und Akteure sowie den Bürger selbst als politischen Akteur (z. B. Vorstellungen zu Bürgerpflichten und -rechten, subjektive politische Kompetenz). Auf dieser Grundlage entwickelten sie eine Typologie politischer Orientierungen, bei der allerdings neben jenen vier Analyseobjekten nur danach differenziert wurde, ob (eher positive) Orientierungen vorhanden waren oder nicht; die drei Komponenten von Einstellungen spielten hierfür keine systematische Rolle. Als wichtigste Idealtypen wurden definiert: Parochialkultur, gekennzeichnet durch das Fehlen nahezu jeglicher politischer Orientierungen (d. h. die Mitglieder sind sich ihrer politischen Gemeinschaft nicht bewusst und entwickeln folglich auch keine weiteren Einstellungen zu ihr); Untertanenkultur, in der die Bürger durchaus den Output bewerten und primär passive Folgebereitschaft zeigen (sowohl gegenüber dem System als ganzem als auch gegenüber den politischen Autoritäten), aber ihre Inputmöglichkeiten nicht nutzen und sich selbst nicht als politische Akteure ansehen; und eine Partizipationskultur, die in allen Kategorien positive Orientierungen aufweist (d. h.: die Bürger haben auch ein ausgeprägtes politisches Selbstbewusstsein, kennen die Inputstrukturen und sind jederzeit bereit, sie zu nutzen). Als Beispiele für die Parochialkultur wurden afrikanische Stammesgesellschaften genannt; Deutschland und Italien der 1950/60er Jahre wurden als Untertanenkulturen klassifiziert; und Mexiko galt als Misch-Typus zwischen parochialer und partizipativer Kultur. Eine reine Partizipationskultur wurde nicht aufgefunden und ohnehin von den Autoren eher skeptisch betrachtet, da sie befürchteten, dass permanentes Beteiligungsbegehren aller Bürger die demokratischen Institutionen überlasten würde. Vielmehr bezeichneten sie den Mischtypus der Civic Culture (Staatsbürgerkultur), gekennzeichnet durch ein Amalgam aus allen Elementen im Individuum, als optimal für liberale Demokratien. Diesen Mischtypus identifizierten sie in den USA und in Großbritannien. Weil davon ausgegangen wurde, dass politische Grundorientierungen während der Sozialisation in Kindheit und Jugend durch Eltern und gesellschaftliche Rahmenbedingungen erworben und danach weitgehend beibehalten werden, folgerten die Autoren, dass es sich bei den Untertanenkulturen in Italien und Deutschland um tradierte Orientierungen handle, die mitverantwortlich für die vormalige Transformation jener – kurzlebigen – Demokratien in Faschismus und Nationalsozialismus waren.

In der BRD wurde das Konzept der p.n K. von der Politkwissenschaft zunächst kaum beachtet und rief bei den überwiegend hermeneutisch arbeitenden Wissenschaftlern ansonsten Ablehnung hervor. Mit der Zeit verbreitete sich der Ansatz jedoch (vgl. etwa die Gründung des DVPW-Arbeitskreises Politische Kultur), erfuhr gleichzeitig aber auch erhebliche Kritiken (s. dazu das PVS-Sonderheft 12, 1981). Eine der wichtigsten war der Vorwurf normativer Voreingenommenheit, der sich daran festmachte, dass die Autoren von „The Civic Culture“ (Almond/Verba 1963) ihre anglo-amerikanische Heimatkultur zum Vorbild erhoben hatten und deutliche Skepsis gegenüber stärkerer Partizipation zeigten. Die Kritiker sahen darin Konservativismus, verknüpft mit Missionarismus. Weniger überzeugend war der Vorwurf, der Ansatz sei ausschließlich auf die dominante p. K. gerichtet und ignoriere Sub- und Gegenkulturen. Eine zweite Art von Kritiken artikulierte ein alternatives Verständnis von p.r K. als einem Tiefenphänomen, das nicht an Einstellungen der Bevölkerung zu verankern sei, sondern eher an solchen Vorstellungen, wie sie etwa in Symbolen zum Ausdruck kommen (bes. Rohe 1994). Solche alternativen Verständnisse führten jedoch zu einer erheblichen Ausfaserung des Konzepts (Kaase 1983). Eine der schärfsten Kritiken war allerdings, der Ansatz sei nicht in der Lage nachzuweisen, dass Orientierungen der Bevölkerung für Funktionsweise und Bestand politischer Systeme von Bedeutung seien – eine Kritik, die im Vergleich zu anderen Ansätzen der Politikwissenschaft nicht nur überzogen war, sondern inzwischen auch vielfach entkräftet wurde (z. B. Putnam 1993, Inglehart 1997).

Seither gab es vielfältige Weiterentwicklungen des Konzepts, von denen hier nur einige angedeutet werden: Insb. wurden in Anlehnung an David Eastons Konzept politischer Unterstützung (1965) die Objekte des politischen Systems und die Orientierungsarten ausdifferenziert und systematischer gefasst und in jüngerer Zeit kognitionspsychologische Konzepte aufgenommen, die sich sowohl auf politische Institutionen und Akteure als auch auf das Ego als politischen Akteur beziehen. Allerdings hat dies zwar zu einem großen Detailreichtum empirischer Studien beigetragen, ist jedoch nicht in der Entwicklung eines neuen Gesamtkonzepts zum Muster politischer Orientierungen bzw. neuen Typologien resultiert (ausführlicher zu Konzept, Rezeption und Weiterentwicklungen s. Westle/Gabriel 2009, Pickel/Pickel 2016).

2. Entwicklung der politischen Kultur in der BRD

Mit der Untertanenkultur verband sich die Befürchtung, es würde sich um eine Schönwetterdemokratie, bedingt durch das Wirtschaftswunder, handeln und mit ökonomischen Rückschlägen würde die Bevölkerung ihren permissiven Konsens aufkündigen (Greiffenhagen/Greiffenhagen 1980). Jedoch war schon bald die Rede von einer weitgehend stabilisierten demokratischen Kultur (z. B. Conradt 1980). Wie in anderen westlichen Demokratien entwickelten sich seit Ende der 1960er Jahre vor dem Hintergrund eines Wertewandels Studentenunruhen (Studentenbewegungen) und damit eine Gegenkultur des Protestes, die in den Folgejahren jedoch v. a. kritisch-loyale partizipative Orientierungen in der breiten Bevölkerung förderte (z. B. die Beiträge in Berg-Schlosser/Rytlewski 1993). Mit Herstellung der Deutschen Einheit 1990 kam die Befürchtung eines nationalistischen Rückfalls der Deutschen auf sowie Fragen nach der Kongruenz einer im Sozialismus sozialisierten Bevölkerung mit der westdeutsch geprägten Demokratie. Während es in beiden Landesteilen nicht zu expandierendem Nationalismus kam (vgl. Westle 1999), so zeigten sich doch Folgen der Sozialisation, aber auch des Umbruchs selbst in Ostdeutschland, damit verknüpfter Unsicherheiten sowie einer sich nur schleppend verbessernden sozio-ökonomischen Lage bei zunächst erheblich überhöhten Erwartungen und Deprivations- sowie Kolonialisierungsgefühlen gegenüber den Westdeutschen. Dies verstärkte politisch-kulturelle Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschen und nährte Skepsis zur inneren Einheit. Vorstellungen zu Demokratie sind im Osten nach wie vor stärker paternalistisch und direktdemokratisch geprägt, teils mit nostalgischer Sozialismus-Wehmut versetzt. Insgesamt haben sich die beiden Landesteile aber insb. in den jüngeren Generationen inzwischen einander angenähert. Eine problematische Entwicklung zeichnet sich jedoch infolge der verstärkten Schere zwischen Reich und Arm in Deutschland ab. So weist die Bevölkerung in ökonomisch und politisch marginalisierten Stadtteilen (große Armut, geringe Bildung, hohe Migrantenanteile, kaum Engagement der Medien und der Parteien) zunehmend parochiale Orientierungen auf, d. h. sie sind nicht explizit demokratiefeindlich, sondern indifferent und uninteressiert, was sich bereits in sehr niedriger Wahlbeteiligung niedergeschlagen hat (z. B. die Beiträge in Campbell/Conradt 2015).

3. Neue Forschungsfelder

In jüngerer Zeit lassen sich einige relevante neue Forschungsfelder benennen: So wurde die vernachlässigte Forschung zu politischer Sozialisation im Kindesalter aufgenommen (z. B. van Deth u. a. 2007). Seit den 1990ern ließen die Transformationen in Osteuropa (Systemtransformation) erneut die Fragen aufkommen, ob und wie Menschen ohne demokratische Sozialisation eine Demokratie aufbauen und erhalten können, welches Verständnis von Politik sie haben und wie sie ggf. westliche Demokratieverständnisse und Institutionendesigns verändern (im Überblick z. B. Pollack u. a. 2003, Klingemann/Fuchs/Zielonka 2006). Im Rahmen der EU stellt sich seit längerem die bislang empirisch nicht hinreichend beantwortete Frage, inwieweit Bevölkerungen mit unterschiedlicher allg.er K. eine gemeinsame p. K. entwickeln können, die eine Demokratisierung auf EU-Ebene erlaubt (Habermas 1991). Die politisch-kulturellen Langzeitfolgen der durch zunehmende Flucht und Arbeitsmigration (Migration) aus nicht-demokratischen Staaten in westliche Demokratien erfolgenden Veränderungen des Demos dieser Staaten sind bislang noch kaum absehbar. Dies betrifft einerseits die Orientierungen der Immigranten (z. B. Raschke/Westle 2017) und andererseits die der Einheimischen, unter denen teilweise Bedrohungsängste zu fremdenfeindlichem Populismus und Rechtsextremismus (Extremismus) beitragen. Globalisierung, Transnationalität und Supranationalität stellen zudem auch methodische Herausforderungen für die primär auf (nationale) einzelstaatliche politische Systeme gerichtete p. K.-Forschung dar.